Zwerg­fledermaus

Pipistrellus pipistrellus (Schreber, 1774)

KENNZEICHEN/BIOLOGIE

Pipistrellus pipistrellus (Schreber, 1774)
Kopf-Rumpflänge: 36 - 51 mm
Spannweite: 180 - 240 mm
Unterarmlänge: 28 – 34,5 mm
Gewicht: 3 - 7 g
Lebenserwartung: 2,2 Jahre
Schutz:
  • Anhang IV FFH Richtlinie
  • Status Rote Liste Europa: nicht gefährdet
  • Status Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Die Zwergfledermaus ist eine kleine, ortstreue Fledermaus, welche in Europa bis Südskandinavien verbreitet ist. Sie ist ein Kulturfolger, welcher durch Sanierungen bedroht ist und etwa so groß wie eine Streichholzschachtel ist.

Zwergfledermaus Merkmale:

Aussehen

Die Zwergfledermaus passt ausgewachsen in eine Streichholzschachtel und ist an ihrem braunen Fell und den dreieckigen Ohren zu erkennen. Die Hautpartien sind schwarzbraun. Das Rückenfell der Fledermaus ist dunkel- oder rotbraun gefärbt. Auf dem Bauch ist das Fell gelb- bis graubraun und nur leicht heller als das Rückenfell. Die Schwanzflughaut ist nur im körpernahen Bereich behaart.

  • VERBREITUNG IN THÜRINGEN
  • SOMMERQUARTIERE
  • JAGDGEBIETE
  • WINTERQUARTIERE
  • BESTANDSGRÖßE & GEFÄHRDUNG

In ganz Europa bis Südskandinavien verbreitet. Kommt nahezu in allen Habitaten, von Innenstädten bis in ländlichen Gebieten vor. In Thüringen kommt diese Fledermaus mäßig häufig vor und ist recht gleichmäßig über Thüringen verteilt.

Die Zwergfledermaus agiert größtenteils als Kulturfolger, so werden die Wochenstuben meist in Gebäuden eingerichtet. Als Quartiere werden viele Spalträume zum Beispiel in Holz- oder Schieferfassaden, aber auch Fensterläden oder Rolladenkästen gewählt. Außerhalb von Wochenstuben dominieren Nachweise in Waldgebieten, wo sie mit Vorliebe Felsspalten und vorstehende Baumrinden, aber auch Rund- oder Flachkästen als Quartiere aufsuchen. Da sie ihre Quartiere oft wechseln, treten Nachweise oft in direkter Nachbarschaft auf.

Die Jagd erfolgt oft entlang linearer Strukturen, kleinräumig, bis zu 1,5 km Entfernung zum Wochenstubenquartier.Die Ausdehnung der Jagdgebiete beträgt in etwa 92 ha.

Die Winterquartiere werden oberirdisch in Gebäuden, Hohlblocksteinen oder Fledermauskästen eingerichtet, aber auch unterirdisch in trockenen Felsspalten, Tunneln, Höhlen und Kellern. Für den Winterschlaf bilden Zwergfledermäuse oft Massenquartiere, in denen z.T. mehrere tausend Tiere gemeinsam überwintern. Oft liegen die Winterquartiere in unter 20 km Entfernung vom Sommerquartier.

Bis in die 2010er Jahre konnte eine Erholung der Population beobachtet werden. Seitdem stagniert die Populationsgröße.

Was tun?

Als Kulturfolger ist die Zwergfledermaus stark von Veränderungen in Siedlungen betroffen. Daher wirken sich Sanierungen besonders negativ auf die Quartierverfügbarkeit aus. Auch Pestizideinsätze wirken sich negativ auf die Populationen der Zwergfledermaus aus. Auch ist der Schutz der Koloniestandorte und Massenwinterquartiere vor Störungen durch Bergbau oder Sanierungen sinnvoll. Darüber hinaus ist diese Art vom Verlust von Jagdgebieten und Leitstrukturen durch die Zerschneidung dieser durch Verkehrswege und die Errichtung von Windkraftanlagen bedroht.

Zurück