Große Hufeisen­nase

Rhinolophus ferrumequinum

KENNZEICHEN/BIOLOGIE

Rhinolophus ferrumequinum
Kopf-Rumpflänge: 57 - 71 mm
Spannweite: 330 - 400 mm
Unterarmlänge: 53 – 62,4 mm
Gewicht: 18 - 24 g
Lebenserwartung: über 15 Jahre
Schutz:
  • FFH-Richtlinie: Anhänge ll und IV
  • Status Rote Liste der IUCN 2011: ungefährdet
  • Status Rote Liste Thüringen 2011: ausgestorben
  • BNatSchG: streng geschützt
Die Große Hufeisennase gilt in Thüringen als ausgestorben.

Große Hufeisennase Merkmale:

Aussehen

Wie bei der Kleinen Hufeisennase ist auch bei der Großen Hufeisennasse die namensgebende Nasenform charakteristisch. An der Unterlippe gibt es eine oder drei Einkerbungen. Anfangs ist ihr Fell noch grau, spätestens mit 24 Monaten aber hat es die braune Färbung mit rötlichem oder gelblichem Überflug auf der Oberseite erreicht. Auf der Unterseite ist ihre Behaarung heller.

  • VERBREITUNG IN THÜRINGEN
  • SOMMERQUARTIERE
  • JAGDGEBIETE
  • WINTERQUARTIERE
  • BESTANDSGRÖßE & GEFÄHRDUNG

Diese Fledermaus ist Thüringen bereits seit Jahrzehnten ausgestorben. Über Nordwest-Afrika über den ganzen europäischen Mittelmeerraum ist die Große Hufeisennase verbreitet.

Die einzige deutsche Wochenstube befindet sich in der Oberpfalz. Über eine zukünftige Verbreitung kann derzeit keine Aussage getroffen werden. Große Hufeisennasen besiedeln gerne warme Quartiere wie Dachräume. Im Süden Ihres Verbreitungsgebietes leben sie auch in Höhlen oder Bergwerkstollen.

Die Art bevorzugt strukturreiche Landschaften mit Laubwald, Weiden, Hecken und Obstwiesen. Wo Weidetiere gehalten werden, finden sie ausreichend Nahrung an kotfressenden Käfern. Sie nutzt das Massenauftreten von Maikäfern in Laubwäldern bei kühler Witterung für die Jagd. Ihr Flug ist eher langsam. Sie greifen ihre Beute oft dicht an der Vegetationsschicht auf, wie zum Beispiel Nachtfalter an Distelblüten.

Zum Überwintern suchen die Tiere gemeinschaftlich Höhlen und Bergwerkstollen mit einer Temperatur von über 7° C auf. Sie unternehmen zu den Winterquartieren aber keine größeren Wanderungen und sind ortstreu. Einzelne Tiere können aber auch bei niedrigeren Temperaturen Winterschlaf halten.

Seit den 1950ern nehmen die Bestände im nördlichen Verbreitungsraum dramatisch ab. In einigen Bereichen schwinden die Populationen sogar bis unter 1% ihrer ursprünglichen Größe. Als Hauptgrund wird die Verwendung von hochtoxischen Pestiziden (vorwiegend Lindan und DDT) in Land- und Forstwirtschaft angesehen. Verluste und Zerschneidung von Habitaten und die Reduzierung des Nahrungsangebotes stellen weiterhin eine Gefährdung der Art dar.

Was tun?

Um die Art zu erhalten, bedarf es europaweiter Anstrengungen. Größere Quartierhöhlen müssen unter Schutz gestellt werden. In Mitteleuropa können verbliebene Bestände nur durch ein auf die Art abgestimmtes Landschaftsmanagement erhalten werden.

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