Das Fell ist meist mittel-bis dunkelbraun, besonders im östlichen Mittelmeerraum oft mit goldgelblichen Spitzen. Die Art hat eine breite Schnauze mit schwarzbraunem Gesicht. Ihre Ohren sind derbhäutig, mittellang und am Ende abgerundet. Im Vergleich zu den Abendseglern wirken ihre Flügel breiter.
Die Fledermaus ist in ganz Europa verbreitet, in Thüringen aber weniger anzutreffen. Quartiere werden meist im Süden Thüringens, an der Vorderrhön, dem Werratal, in Wald- und Schiefergebieten nachgewiesen.
Ihre Quartiere befinden sich im Sommer fast ausschließlich im Siedlungsbereich und landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Sie besiedelt Spalten an Gebäuden und Mauern. Bei warmer Witterung beziehen sie ihre Wochenstubenquartiere schon ab Mitte März bis Ende August.
Breitflügelfledermäuse jagen sowohl in strukturarmer, landwirschaftlich genutzter Landschaft, als auch in strukturreicheren Gärten und Streuobstwiesen. Ihre Beute variiert saisonal und regional und wird in einem raschen, wendigen Flug an Vegetationskanten erlegt. Dung-, Juni- und Maikäfer gehören zu ihrer Hauptbeute.
Zum Überwintern suchen die Tiere Zwischendecken in Gebäuden und das Innere isolierter Wände auf. Die Entfernung vom Sommerquartier ist meist gering. In Höhlen besiedeln einzelne Tiere bis hin zu kleinen Gruppen trockene und kalte Stellen.
Gebäudesanierung minimieren die Quartiersmöglichkeiten der Tiere, die regional häufig neue Orte beziehen. In Thüringen gab es zudem acht Totfunde an Straßen, die vermutlich mit dem Jagen der Tiere an Straßenlaternen zusammenhängen. Der Verlust von extensiv genutztem Grünland und Streuobstwiesen minimiert ihr Nahrungsangebot.
Gebäude sollten vor Sanierung auf Quartiere der Breitflügelfledermaus und andere Fledermausarten fachkundig untersucht werden, da sie sehr versteckt leben. Auch bei der Verkehrsplanung muss ihr Vorkommen bedacht werden. Artenreiche Wiesen und strukturreiche Siedlungsränder sollten mit dem Verzicht auf Pestizide gefördert werden.