Zweifarb­fleder­maus

Vespertilio murinus

KENNZEICHEN/BIOLOGIE

Vespertilio murinus
Kopf-Rumpflänge: 47 - 64 mm
Spannweite: 270 - 330 mm
Unterarmlänge: 39,6 - 48,2 mm
Gewicht: 12 - 20,5 g
Lebenserwartung: bis zu 14 Jahre
Schutz:
  • FFH-Richtlinie: Anhang IV
  • Status Rote Liste der IUCN 2011: ungefährdet
  • Status Rote Liste Thüringen 2011: ungefährdet
  • BNatSchG: streng geschützt
Sie ist eine mittelgroße, kräftige Fledermausart. Mit ihrer charakteristischen Färbung des Rückenfells, den schwarzbraunen Haaren mit silberweißen Spitzen, ist sie gut zu erkennen und daher kaum mit anderen Fledermäusen zu verwechseln.

Zweifarbfledermaus Merkmale:

Aussehen

Die Zweifarbfledermaus kennzeichnet ihre hellsilberweiße Oberseite mit schwarzbrauner Basis, die sich von der weißen bis weißgrauen Unterseite absetzt. Sie hat schmale Flügel und kurze, breite Ohren die ebenso wie ihre Schnauze schwarzbraun gefärbt sind.

  • VERBREITUNG IN THÜRINGEN
  • SOMMERQUARTIERE
  • JAGDGEBIETE
  • WINTERQUARTIERE
  • BESTANDSGRÖßE & GEFÄHRDUNG

Bis 1972 gab es nur 2 Nachweise der Zweifarbfledermaus in Thüringen. Mittlerweile verteilen sich die Sichtungen über das gesamte Bundesland. Da noch keine Wochenstuben entdeckt wurden, bleibt es ungewiss, ob die Art hier dauerhafte Populationen bildet. Generell ist sie über die gesamte nördliche Paläarktis verbreitet.

Im Sommer leben die Tiere in Spalten, Zwischendächern und Rollladenkästen. Sie sind großteils in Gebäuden anzutreffen und gelten deshalb als Kulturfolger. Sie besiedeln Quartiere aber überwiegend an den Außenwänden.

Die Jagd erfolgt im schnellen, gradlinigen Flug in 10 bis 40 m Höhe. Oft suchen sie ihre Nahrung in Insektenschwärmen über Gewässern. Sie bevorzugen freien Luftraum und jagen deshalb selten über Wald. Männchen haben mit Reichweiten bis 20,5 km ein größeres Jagdgebiet als die Weibchen.

Zum Überwintern wandert die Zweifarbfledermaus in wärmere Gebiete und sucht Quartiere an höheren Gebäuden wie Kirchtürmen. Fallen die Temperaturen stark ab, weichen sie auch ins Innere von Gebäuden aus.

Die Verteilung der Vorkommen in Europa ist sehr ungleichmäßig. In Dänemark sind sie häufig, aber im westlichen und südlichen Gebieten relativ wenig verbreitet und benötigen besonderen Schutz. Haussanierungen limitieren die Anzahlen der Quartiere. Windkraftanlagen und Straßen gefährden die Tiere bei ihrer Wanderung.

Was tun?

Gefahren auf Zugwegen müssen minimiert und Quartiere bei Sanierungsarbeiten koordiniert geschützt werden.

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