Wasser­fleder­maus

Myotis daubentonii (Kuhl, 1817)

KENNZEICHEN/BIOLOGIE

Myotis daubentonii (Kuhl, 1817)
Kopf-Rumpflänge: 65 mm
Spannweite: 240 - 275 mm
Unterarmlänge: 33,1 – 42 mm
Gewicht: 7 - 15 g
Lebenserwartung: max. 30 Jahre
Schutz:
  • Anhang IV FFH Richtlinie
  • Status Rote Liste Europa: nicht gefährdet
  • Status Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Wie der Name bereits vermuten lässt, geht diese Fledermausart bevorzugt über Gewässerflächen auf die Jagd. Ihre Beute wird mit den großen Füßen erbeutet. Tiere unter einem Alter von 4 - 5 Jahren weisen einen deutlichen Unterlippenfleck auf, der bei älteren Tieren verblasst.

Wasserfledermaus Merkmale:

Aussehen

Die Wasserfledermaus hat ein lockeres, glänzendes Rückenfell mit brauner bis dunkel bronzefarbenem Farbe, manchmal auch braungrau oder mit leicht rötlichem Überflug. Das Bauchfell hat einen hellgrauen bis weißlich-grauen Ton. Das Gesicht ist meist rötlichbraun gefärbt, die Ohren sind braun und der Ohrboden ist oft aufgehellt.

  • VERBREITUNG IN THÜRINGEN
  • SOMMERQUARTIERE
  • JAGDGEBIETE
  • WINTERQUARTIERE
  • BESTANDSGRÖßE & GEFÄHRDUNG

Die Wasserfledermaus ist in ganz Europa verbreitet. In Thüringen zählt diese Art zu den mäßig häufig auftretenden Arten, welche überall in Thüringen anzutreffen sind. Die höchsten Populationsdichten in Thüringen sind in gewässerreichen Landschaften, wie der Goldenen Aue oder dem Plothener Teichgebiet, zu beobachten.

Die Quartiere liegen oft in Auwäldern, gewässernahen Gehölzen, oder Wald- und Siedlungsgebieten. Die Wochenstuben werden oft in Baumhöhlen und Fledermauskästen gebildet. An Gebäuden bilden sich die Wochenstuben oft in Gewölbespalten oder in Dehnungsfugen.

Sommerquartiere sind oft in Bäumen zu finden, es werden Stammanrisse, Fäulnishöhlen oder Baumhöhlen bevorzugt besiedelt. Die Nutzung der Quartiere zeichnet sich durch eine hohe Dynamik aus, da die Quartiere oft gewechselt werden.

Die Jagd erfolgt oft über Gewässern oder in ihrer Nähe. Vereinzelt jagen sie auch in Wäldern, Parks oder Streuobstwiesen. Es werden vegetationsfreie Stillwasserbereiche als Jagdgebiete bevorzugt, da über diesen die Beute am besten zu greifen ist.

Diese Art legt meist unter 100 km auf der Wanderung von Sommer- zu Winterquartier zurück. Höhlen, Stollen, Bunkeranlagen und Keller, Baumhöhlen und Felsspalten zählen zu den bevorzugten Überwinterungsplätzen.

Seit den 80er Jahren ist eine positive Populationsentwicklung der Wasserfledermaus zu beobachten, welche sich seit den 2000ern aber in eine moderate Abnahme entwickelt.

Was tun?

Meist ist die Wasserfledermaus nur einer geringen Gefährdung ausgesetzt, da durch weitverbreitete Eutrophierung der Gewässer ein breites Nahrungsangebot bereitsteht.
Zum Artenschutz ist der Erhalt der Koloniestandorte und der großen Winterquartiere geeignet. Somit ist die Erhaltung von Höhlenbäumen in Gewässernähe besonders geeignet. Auch trägt die Konservierung von Altholzinseln, Straßenbegleitbäumen oder Schattenbäumen an vegetationsfreien Teichen zu einem effektiven Schutz der Population bei.

Zurück